Mehr als Dreiviertel der Wählenden wünscht sich eine ausgewogene Repräsentation von Berufs- und Altersgruppen im Landtag, etwas mehr als die Hälfte erachtet eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern für wichtig. Dies ergab eine Nachwahlbefragung zu den Landtagswahlen 2021. Wie steht es bei diesen Wahlen um die angestrebte Vielfalt?
Die jungen Erwachsenen holen auf
Insgesamt 26% der Kandidierenden sind unter 40 Jahre alt. Das entspricht einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu den letzten Wahlen mit 12%. Besonders erfreulich sind die sieben Kandidierenden im Alter von 18 bis 29 Jahren. Vor vier Jahren trat keine einzige Person der jüngsten Altersgruppe an.
Der Anteil der älteren Kandidierenden hat abgenommen, wobei die 50-59jährigen mit 33% nach wie vor am stärksten vertreten sind. Das Durchschnittsalter ist von 51 Jahren bei den Wahlen 2021 auf heute 47.7 Jahre gesunken. Das liegt vor allem an der Freien Liste (43.2 Jahre) und der FBP (45.3 Jahre), deren Kandidierende im Durchschnitt jünger sind als die von DpL (50.4 Jahre) und VU (50.5 Jahre).

Volksparteien setzen auf Wirtschaftsexpertise
Bei Wahlen im nahen und fernen Ausland standen Wirtschaftsthemen letztens stark im Vordergrund. Die Analyse nach Berufsfeldern zeigt, dass auch in Liechtenstein die Wirtschaftsexpertise hoch gewichtet wird. So sind 28% der Kandidierenden im Berufsfeld Industrie- Handel und Gewerbe anzusiedeln, weitere 17% bei den Finanzdienstleistungen und im Bankwesen. Vor allem die beiden Volksparteien setzen massgeblich auf diese Berufsfelder. Bei der DpL sind sowohl Wirtschaft als auch Bildung gut vertreten. Im Bereich Soziales und Gesellschaft ist die Freie Liste am stärksten aufgestellt.

Kein Aufwärtstrend bei den Frauen
Der Frauenanteil unter den Kandidierenden liegt mit insgesamt 30% weiterhin unter einem Drittel. Knapp 31 % waren es bei den letzten Wahlen. Am besten schneidet die DpL mit 40% ab, das Schlusslicht bildet die FBP mit 24%. «Wir sorgen für Spannung», mit diesem Slogan werben die Kandidatinnen in einer gemeinsamen, parteiübergreifenden Kampagne. In der letzten Legislatur haben die Frauen sieben der 25 Sitze im Landtag erringen können. Das entsprach einem Anteil von 28%. Ob sie dieses Resultat halten oder sogar steigern können, liegt nun in der Hand der Wählerinnen und Wähler.


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